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Inseljahre

Dieser Roman hat autobiografische Züge. Zu Zeiten des Berliner Mauerfalls und der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl versucht eine junge Berliner Familie auf eine idyllische Kanarische Insel auszuwandern. Auf der Suche nach nicht verseuchtem Lebensraum verschlägt es sie mitten in den Atlantik. Doch der Schein trügt: Die Probleme der westlichen Zivilisation sind hier auch längst angekommen. Der Kampf mit der verstaubten örtlichen Bürokratie, ein völlig anderes Verständnis vom Begriff: "morgen" und eine patriarchalische Lebensweise machen den beiden Berlinern mehr als einen Strich durch die Rechnung. Aber allmählich erfüllt sich der Traum vom eigenen Hotel und nebenbei entstehen Freundschaften mit wunderbaren Menschen und Liebe zu einem herrlichen Fleckchen Erde.

 

416 Seiten

 

 

 


Schleppende Frauen an Treppe 

       

Roman von Christine Emmerich

 

 

 

 In dieser turbulenten Geschichte stolpern Birkenstocks und Stöckelschuhe übereinander.

Der ca 100 Manuskriptseiten umfassende Debutroman von Christine Emmerich erzählt die Geschichte zweier zunächst gegensätzlich erscheinenden Frauen, die sich im Berlin der späten 90er Jahre begegnen.

 

Mit viel Witz und Humor beschreibt die Autorin das Aufeinandertreffen der beiden Protagonistinnen und die sich im weiteren Verlauf  ergebenden Verwicklungen.  Aus einem großen Schatz eigener Lebenserfahrungen schöpfend, erzählt sie, wie diese mit Mut , Selbstironie und gemeinsamer Stärke scheinbar auswegslose Situationen meistern und  schließlich Frust, Lähmung und Selbstmitleid überwinden.

 

Schnoddrige Dialoge, detailgenaue Darstellung der Charaktere und treffsichere Komik kennzeichnen die Geschichte. Liebe und Erotik spielen natürlich auch eine Rolle und augenzwinkernd nimmt die Autorin unsere moderne Gesellschaft, insbesondere deren alternative Ausprägungen auf’s Korn.

 

Geschlechterrollen und Vorurteile werden amüsant hinterfragt und trotz der Leichtigkeit des Romans stellt sich auch Nachdenklichkeit ein.

 

 

Inhalt

 

Luises Lebenstraum ist wie eine Seifenblase zerplatzt, nachdem Martin, ihr Lebenspartner und Vater ihrer beiden Kinder die gemeinsame ökologisch geprägte Wohnung verläßt und sie in Groll und Selbstmitleid dort zurückläßt . Nach einem Jahr stellt er die Zahlungen für sie ein. Sie sieht sich gezwungen, mit Gelegenheitsjobs den Lebensunterhalt ihrer kleinen Familie zu bestreiten.

 

Waltraut findet keinen Weg, aus dem Schatten der unbekannten Künstlerin herauszutreten und ihr Talent unter Beweis zu stellen. Der Existenzkampf im Großstadtdschungel Berlins führt sie mit Luise zusammen und da beide chronisch klamm sind lassen sie sich auf eine Wohngemeinschaft ein, die Bewegung in beider Leben bringt.

 

Nach einem Cateringjob in einer Galerie ertränken die beiden Frauen ihren Frust auf dem Grunde der halbleeren Proseccoflaschen, und anstatt zu putzen verewigt Waltraut eine Szene ihres gemeinsamen Lebens auf einem Papierbogen, den sie anschließend, reichlich angetrunken, einfach zwischen die Arbeiten des bekannten Karrikaturisten Valentin Hirtendäschl mogelt.

Zwei Wochen später lacht ihr die eigene Zeichnung von allen großen Plakatwänden der Stadt entgegen. Manuel Leboyer, Kreativdirektor der renommiertesten Werbeagentur Berlins  hat  damit eine erfolgreiche Kampagne für ein großes schwedisches Möbelhaus  gestartet.

Mit der Unterstützung von Paul, einem heruntergekommenen, erfolglosen Rechtsanwalt mit Spezialgebiet Patentrecht und copyright  versuchen die beiden Frauen Waltrauts Rechte auf die Zeichnung durchzusetzen.  Doch auch der Galerist Swen Troller jagt dem Profit dieser kultverdächtigen Plakataktion hinterher und so kommt es zu einem spannenden Wettlauf um die Exklusivrechte an den Arbeiten von Walentin Hirtendäschl. Aber erst Paula Troller, die ewig betrogene Frau des Galeristen begreift, daß nicht Hirtendäschl sondern Waltraut die Zeichnung gemacht hat. Die überaschende Lösung findet sich jedoch an gänzlich anderer Stelle: in der Selbsthilfegruppe der anonymen Versager, der sowohl Luise, als auch Manuel Leboyer heimlich angehören.

 

Im Verlauf der Ereignisse gelingt es Luise Schritt für Schritt, ihre Stagnation zu durchbrechen und wieder  die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Sie öffnet sich für neue Begegnungen und Erfahrungen, gönnt sich einen jungen Liebhaber und schmiedet Pläne für ihr berufliches Fortkommen.      Am Ende nimmt sie schließlich ihr abgebrochenes Studium wieder auf.

 

Waltraut schafft den Schritt ins Rampenlicht des Erfolges und außerdem in die ersehnte Beziehung. Sie glaubt an sich und ihre Begabung und lernt, sich mit aller Kraft für ihre Vorteile einzusetzen. Mit Manuel Leboyer hat sie  endlich den Mann ihrer Träume gefunden.